Roswitha Steinkopf: Ornament als Utopie. Gärten – Arabesken – Rocaillen.

9. April 2021 bis 30. Mai 2021

Die Pandemie und in Folge der weitgehend gesellschaftliche Stillstand kann auch als Chance wahrgenommen werden. Die Kieler Künstlerin Roswitha Steinkopf, die von 2001–2019 mit ihrem Projekt „Yes, I have an answer“ in ferne Länder reiste und fast 4000 Menschen nach Sinn und Bedeutung von Kunst befragte, nutzte die Corona-Isolierung für eine arbeitsintensive Klausur in ihrem Atelier in Kiel. Von März 2020 bis März 2021 entstanden so 43, oft großformatige, ganz neue Bilder in Acryl auf Leinwand, in denen sie sich mit Form und Ausdruck von Ornamenten auseinandersetzt. Erinnerungen an Gärten klingen an, Assoziationen an Vegetation, Wasser, Wind. Oder sie spürt die freie Energie auf, die in der ursprünglich gegenstandsgebundenen Rokoko-Rocaille steckt.

Roswitha Steinkopf: aus dem künstlerischen Tagebuch:
„11. März 2020. Heute wurde die Corona- Virusinfektion zur Pandemie erklärt. Der Lockdown wird mir also eine lange Zeit der ungestörten Arbeit geben. Ich möchte Bilder malen, die der verunsicherten Außenwelt eine geordnete, ruhige Form entgegensetzen, vielleicht eine Art meditative Bildtafeln, in denen ich spazieren gehen kann und Ruhe und Sicherheit finde. Ich werde Gärten malen.“

Aus der Serie „Garten“, zu der u.a. neun 100 x 100 cm große, an Barockgärten erinnernde Bilder entstanden, entwickelte sich ihre Auseinandersetzung weiter zu freieren Arabesken. Dabei findet Roswitha Steinkopf ornamentale Metaphern für Elemente, deren reale Formen flüchtig sind, z.B. Wasser in Bewegung („Welle“ 140 x 200 cm) oder das an sich unsichtbare Element Wind, der nur in seiner Wirkung, z.B. in der Natur in Erscheinung tritt.
Inspirierend für die Bilderserie „Rocaille“ waren, wie schon bei den „Garten“-Bildern, eigene Reiseerfahrungen, aber – im Corona-entspannteren Sommer 2020 – auch Besuche im Eutiner Schloss und im Barockgarten von Schloss Gottorf.

Das 2020 entstandene Video zum Projekt „Yes, I have an answer“ (alter Titel „Art is…“) 2001–2019 ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Mit den über 40 in der Coronazeit entstandenen neuen Bildern zeigt die Roswitha Steinkopf jedoch, dass sie seit jeher Malerin war und nun ganz zur Malerei zurückgekehrt ist.

Roswitha Steinkopf: KÜNSTLERISCHE BIOGRAFIE
Geboren in Kiel. 1970 –77 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin. 1976 Meisterschülerin in Malerei. 1976 Stipendium des Centre de coopération culturelle e sociale, Paris. 1985-91 in Mailand (Italien). 1997 1. Preis im 5. Europäischen Künstlersymposium, Imperia, Italien. Auftragsarbeit für den Deutschen Pavillon auf der Expo 2000, Hannover. 2001 Beginn des Projekts Art is… in Italien. 2002 Reisestipendium des Landes Schleswig-Holstein für New York. 2003 Projekt Art is… in Shanghai, China. 2004 Auszeichnung auf der Internationalen Biennale “Dialogue”, St. Petersburg, Russland. Bis 2016 als artist in residence in Japan, Nepal, Südkorea, Kenia und Thailand. 2016 Umbenennung des Projekts Art is… in „Yes, I have an answer“.
2014 und 2018 Gestaltung von zwei Objekten für Stiftung KinderHerz und die Deutsche Luft- und Raumfahrtbehörde, die mit Alexander Gerst auf der ISS (International Space Station) die Erde umkreisen.
Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen. Ausstellungen im In-und Ausland seit 1980.

(Wegen der Corona-Pandemie findet keine Ausstellungseröffnung statt.)

Öffnungszeiten: Fr+Sa 15-18 Uhr | So 12-18 Uhr (während der Ausstellungen)
Die Künstlerin ist sonntags anwesend.

Zu den Öffnungszeiten gelten die üblichen AHA-Regeln. Bitte haben Sie einen Mund-Nasen-Schutz dabei.

Kontakt:
roswitha.steinkopf@online.de
Tel. 0431 205 99 66
Mobil 0160 80 800 27